Versicherungsbetrug: Ein Kavaliersdelikt mit schweren Konsequenzen

Hartnäckig hält sich der Ruf eines „Kavaliersdelikts“ – doch Versicherungsbetrug ist nicht weniger verwerflich und strafbar als andere Betrugsformen.

Auf aktuell mehr als 6 Milliarden Euro schätzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) den dadurch jährlich entstehenden Schaden, für den am Ende das Kollektiv aller Versicherungskunden aufkommen muss.

Umfang und Ursachen des Schadens

Der Rekordwert liegt nicht in einer gestiegenen Betrugsquote begründet; nach wie vor gelten rund 10 Prozent der Schadenmeldungen als Verdachtsfälle. Der wesentliche Faktor ist vielmehr das gestiegene Gesamtschadensvolumen, das den absoluten Wert der Betrugsschäden auf einen neuen Höchststand gebracht hat.

Fokussierung auf die Kfz-Sparte

Besonders in der Kfz-Sparte werden viele auffällige, da nicht stimmige Schadenmeldungen registriert.Hier werden viele verdächtige Schadensmeldungen registriert, die aufgrund von Unstimmigkeiten auffallen. Diese reichen von manipulierten Unfallhergängen bis hin zu absichtlich herbeigeführten Schäden. Mit den immer ausgefeilteren Anti-Betrugs-Maßnahmen der Versicherer wird es für Betrüger zunehmend schwieriger, unentdeckt zu bleiben.

Konsequenzen für überführte Betrüger

Wer in den Fokus der Anti-Betrugs-Maßnahmen gerät und überführt wird, muss mit erheblichen Konsequenzen rechnen. Neben der Leistungsverweigerung und Vertragskündigung durch den Versicherer drohen hohe Geldstrafen und im Extremfall sogar Haftstrafen.

 

Prävention und Aufklärung

Die Versicherer investieren zunehmend in präventive Maßnahmen und Aufklärung, um Betrug zu verhindern. Dazu gehören:

  • Datenanalyse und KI: Moderne Algorithmen und Künstliche Intelligenz helfen, auffällige Muster in Schadensmeldungen zu erkennen.
  • Sensibilisierung der Kunden: Durch Informationskampagnen werden Versicherungsnehmer über die Konsequenzen von Betrug aufgeklärt.
  • Zusammenarbeit mit Behörden: Eine enge Kooperation mit Strafverfolgungsbehörden erhöht die Erfolgsquote bei der Aufdeckung von Betrugsfällen.