Bereits vor zwei Jahren hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Testkundinnen und Testkunden losgeschickt, um die Beratungsqualität in zwölf Banken zu prüfen. Nachdem die Ergebnisse ernüchternd bis verheerend ausfielen, wurden nun erneut geschulte „Mystery Shopper“ anonym zu Beratungsgesprächen geschickt, diesmal bei 16 Banken.

Auch bei diesen 100 Terminen wurden wieder „erhebliche Defizite“ in der Anlageberatung der Banken festgestellt, wie Christian Bock, Leiter der Abteilung Verbraucherschutz bei der BaFin, berichtet. Zwar fielen einige Banken auch mit „guter“ Beratungsarbeit auf, insgesamt ergebe sich jedoch ein „gemischtes Bild“.

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Vor allem bei den Pflichtinformationen hapert es. Die darauf angesprochenen Geldinstitute haben Besserung gelobt und wollen ihre Prozesse optimieren. Ob den Worten Taten folgen, soll zukünftig mit weiteren anonymen Testberatungen überprüft werden. Die BaFin steht ihrerseits unter Druck, da ihr mangelndes Engagement für den Verbraucherschutz vorgeworfen wird.

Die BaFin hat erkannt, dass es bei der Anlageberatung von in Deutschland tätigen Wertpapierdienstleistungsinstituten nach wie vor Verbesserungspotenzial gibt. Vor allem bei den Pflichtinformationen gibt es noch erhebliche Defizite. Die BaFin wird die Umsetzung der Maßnahmen überwachen und weitere Testkaufaktionen bei Instituten und Unternehmen durchführen. „Mystery Shopping“ ist für die BaFin mittlerweile ein probates Aufsichtsinstrument.