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Das Jahr 2024 hat für deutsche offene Immobilienfonds (OIF) bisher wenig Grund zum Jubeln geliefert. Mit Nettomittelabflüssen von über 3,5 Milliarden Euro sieht die Bilanz alles andere als rosig aus. Der Juli brachte sogar einen unrühmlichen Rekord: Zum ersten Mal seit 2011 wurde innerhalb eines Monats mehr als eine Milliarde Euro abgezogen.
Noch kein Grund zur Panik?
Bislang mögen diese Summen in Relation zum verwalteten Vermögen noch verkraftbar erscheinen. Doch die entscheidende Frage lautet: Ist dies nur die Ruhe vor dem Sturm?
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob 2024 als „durchwachsenes“ oder gar „desaströses“ Jahr in die Geschichtsbücher der OIF eingehen wird. Der Grund für diese Spannung liegt etwa ein Jahr zurück:
Die Finanztip-Empfehlung und ihre Folgen
Im Herbst 2023 erreichte die Kritikwelle an OIF ihren Höhepunkt. Das bei Verbrauchenden beliebte Portal Finanztip empfahl damals aufgrund von Underperformance den Verkauf von Anteilen. Nun, ein Jahr später, läuft die zwölfmonatige Rücknahmefrist für viele Fondsanteile ab.
Die bange Frage lautet: Wie viele Investierende sind dem Aufruf gefolgt? Die jüngsten Zahlen deuten auf eine Beschleunigung der Rückgaben hin. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte es für einige OIF eng werden.
Die Branche in Alarmbereitschaft
Hinter den Kulissen herrscht bereits geschäftiges Treiben. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, arbeiten die Fondsleitenden fieberhaft an Lösungen. Dabei setzen sie auch auf die Unterstützung ihrer Muttergesellschaften, um mögliche Liquiditätsengpässe abzufedern.
Die nächsten Wochen werden zeigen, ob diese Vorsichtsmaßnahmen ausreichen oder ob wir Zeugen einer größeren Erschütterung im Markt der offenen Immobilienfonds werden.
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