Jedes Jahr steigt in Betrieben die psychische und körperliche Belastung stark an. Die dadurch entstehenden Beeinträchtigungen lassen sich durch Gesundheitsmanagement frühzeitig erkennen und effektiv entgegenwirken.
Jedes Unternehmen hat mit dem Krankstand seiner Mitarbeiter zu kämpfen. Denn die Anforderungen der Arbeitswelt steigen kontinuierlich weiter an. In gleichem Maße steigen dann auch die Fehlzeiten und die damit verbundenen Kosten. Von 2008 zu 2009 stieg der Krankenstand von 4,6 auf 4,8%, die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit dauerte 17,3 Tage an.²
In vielen Fällen ist vor einer Krankheit bereits eine länger andauernde Beschwerde vorhanden. An Rückenproblemen leiden beispielsweise rund 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Mit steigenden Kosten für die Gesundheit werden präventive Maßnahmen notwendig, um die Ressourcen der Arbeitnehmer bestmöglich zu nutzen und vor allem zu erhalten.
Lösung: betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Wichtige Punkte sind hierbei vor allem die Reduzierung und das Vorbeugen arbeitsbedingter körperlicher Belastungen, die Suchtmittelreduktion, gesundheitsgerechte Betriebsverpflegung und die Förderung individueller Kompetenzen zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz. Das BGM baut auf den gesetzlichen Verpflichtungen eines Arbeitgebers zum Arbeitsschutz und dem betrieblichen Eingliederungsmanagement auf. Im Unterschied zur Gesundheitsförderung wird hier ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt. Es werden alle betrieblichen Einflussfaktoren der Gesundheit gemanagt. Die möglichen Maßnahmen sind vielfältig und umfassen prinzipiell alles was positiv auf die Gesundheit wirkt oder früh Probleme erkennt: Raucherentwöhnung, Massagen, Hautscreenings, Rückenschulen, Laufbänder und Yoga sind nur einige Maßnahmen.
Laut der Siemens Betriebskrankenkasse können dadurch Personalabwesenheitszeiten zwischen 12 und 36 Prozent reduziert, für jeden eingesetzten Euro 2,50 bis 4,85 Euro eingespart und die Arbeitszufriedenheit um durchschnittlich 20 Prozent erhöht werden. Dazu können für jeden angestellten Mitarbeiter sogar noch 500 Euro von der Steuer abgesetzt werden.³
Neben der längeren und effektiveren Beschäftigung der Arbeitnehmer ist ein weiterer positiver Effekt das verbesserte Arbeitgeberimage. Dieses ist gerade angesichts der demografischen Entwicklung nicht zu unterschätzen. Firmen werden mehr und mehr auf ihre ausgebildeten Arbeiter angewiesen sein, denn der Fachkräftemangel hinterlässt in einigen Branchen bereits heute fatale Löcher unter den leitenden Angestellten und Facharbeitern.
² Fehlzeitenstudie 2010 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK