Blitzeinschläge haben schon immer eine gewisse Faszination auf uns ausgeübt. Ein kurzer Blitz, ein donnerndes Grollen – und manchmal bleibt nur ein rauchender Schrotthaufen, der einst ein Computer oder eine Antenne war. Doch was jetzt passiert, stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten. Im Jahr 2023 stiegen die Kosten durch Blitz- und Überspannungsschäden auf satte 330 Millionen Euro – das sind stolze 80 Millionen mehr als im Vorjahr. Damit erreichen die Schäden einen neuen Rekord, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seiner Blitzbilanz berichtet. Aber was steckt dahinter? Mehr Blitze? Mehr Schäden? Oder etwas ganz anderes?

Weniger Blitze, mehr Kosten

Tatsächlich gab es im Jahr 2023 gar nicht viel mehr Blitzeinschläge als im Vorjahr. Die Zahl der Schadensfälle kletterte zwar um 50.000 auf insgesamt 220.000, bleibt aber deutlich hinter den Blitzschlag-Jahren der 2010er-Jahre zurück. Damals wurden oft über 300.000 Fälle pro Jahr registriert. Was sich aber dramatisch verändert hat, ist der Preis pro Schaden.

„Die Durchschnittskosten haben sich enorm gesteigert“, erklärt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV. Noch vor wenigen Jahren lagen die durchschnittlichen Kosten für einen Blitzschaden bei rund 1.000 Euro. 2023 sind es schon 1.460 Euro – und die Kurve zeigt weiter nach oben.

Warum Blitze teurer werden

Was macht Blitzeinschläge also teurer, wenn die Anzahl der Schadensfälle vergleichsweise stabil bleibt? Die Antwort liegt buchstäblich im Inneren unserer Häuser. Immer mehr Haushalte rüsten technisch auf: Smarte Beleuchtung, vernetzte Kühlschränke, High-End-Gaming-PCs – die Liste lässt sich endlos fortführen. All diese Geräte sind nicht nur teuer, sondern auch empfindlich gegenüber Überspannungen, die bei einem Blitzschlag entstehen.

Es ist nicht so, dass die Blitze aggressiver geworden sind. Vielmehr sind wir es, die immer mehr wertvolle Technik in unsere Wohnungen packen – und damit die potenziellen Verluste in die Höhe treiben. „Moderne Haushalte sind vollgestopft mit teurer Technik“, sagt Käfer-Rohrbach. „Ein einziger Blitzschlag kann heute eine wahre Lawine an Schäden auslösen.“

Hightech unter Beschuss

Früher konnte ein Blitz allenfalls einen alten Röhrenfernseher oder ein analoges Radio zerstören – schmerzhaft, aber verkraftbar. Heute steht stattdessen ein Home-Entertainment-System mit 4K-Fernseher, Soundbar und mehreren Streaming-Geräten. Ein Blitzschlag trifft da nicht nur einzelne Geräte, sondern die gesamte vernetzte Infrastruktur im Haus.

Und das ist noch nicht alles: Auch die Art und Weise, wie wir unser Leben digitalisieren, hat Einfluss. Immer mehr Menschen arbeiten im Homeoffice, was bedeutet, dass auch teure Arbeitsgeräte wie Laptops, Drucker und Netzwerkinfrastruktur auf der Liste der potentiellen Opfer stehen.

Was uns der Rekord sagt

Der Blitzschaden-Rekord von 2023 ist damit kein Zeichen für ungewöhnlich heftige Gewitter oder ein besonders schlechtes Wetterjahr. Vielmehr zeigt er, wie verletzlich unsere moderne Technik ist – und wie teuer es werden kann, wenn die Natur zuschlägt.

Aber keine Sorge: Auch wenn die Schäden in die Höhe schießen, gibt es Mittel und Wege, sich zu schützen. Blitzableiter und Überspannungsschutzgeräte können die Auswirkungen eines Blitzschlags erheblich mindern. Und vielleicht lohnt es sich auch, einmal innezuhalten und zu überlegen, ob das neuste Gadget wirklich nötig ist – oder ob man lieber noch ein paar Jahre mit dem alten Fernseher übersteht.

So oder so, eins ist klar: Wenn der nächste Blitz einschlägt, wird es nicht nur hell am Himmel – es könnte auch ordentlich auf dem Konto blitzen.

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