Jede Person unterliegt lebenslang dem Risiko der Pflegebedürftigkeit. Derzeit sind rund 2,4 Millionen1 Bundesbürger in Behandlung. Da die Menschen immer älter werden, steigen in den nächsten Jahren die Anzahl der Betroffenen, sowie die Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung (GPV) weiter stark an.

Jeder zweiter Verstorbene war vorher ein Pflegefall, so wie Frau Gerrit (65) jetzt. Sie benötigt Hilfe bei nahezu allen Tätigkeiten eines normalen Tages, beim Essen, Zähneputzen, selbst das Kämmen der Haare ist unmöglich geworden. Ihre Kinder sind mit Beruf und Familie beschäftigt und werden Sie nicht pflegen können – wie die wenigsten. Um jedoch in Ihrer Nähe versorgt zu werden muss Frau Gerrit 2.800 bis 3.300€ monatlich aufbringen, ihre Rente reicht dafür nicht aus. Die gesetzliche Pflegeversicherung zahlt zwischen 450 und 1.550€ dazu.² Es bleibt eine Lücke von 1000€ monatlich.

„Kinder haften für Ihre Eltern“ – Dieser Spruch prangt umgekehrt bspw. auf vielen tausenden Baustellenschilder. Denn laut Bürgerlichem Gesetzbuch ist die Verwandtschaft in gerader Linie, wie zum Beispiel Kinder und Enkelkinder, einander zum Unterhalt verpflichtet. Sprich, die Versorgungslücke von 1000€ müssen die Kinder ausgleichen – von Ihrem Gehalt oder angespartem Vermögen.

Dieses Schicksal erleben viele Menschen in der Bundesrepublik. 1,4 Millionen Frauen und 1 Million Männer sind derzeit direkt betroffen, die unterhaltspflichtigen Familienangehörigen nicht einberechnet. Schätzungen des Allensbach-Instituts zufolge wird sich die Zahl in den nächsten 10 Jahren verdoppeln, 2020 werden dann ca. 5 Millionen Bundesbürger auf Hilfe angewiesen sein. Die Beiträge werden angepasst werden müssen und dementsprechend ebenso steigen. Das Wissenschaftliche Institut der Privaten Krankenkassen (WIP-PKV) zeigt auf, dass die Beiträge für die gesetzliche Pflegeversicherung bis 2060 auf 6% steigen können.³

Ein drittel aller Pflegebedürftigen ist in der Pflegestufe III eingegliedert, wie Frau Gerrit. Davon sind 50% schwerstpflegebedürftig, liegen im Bett und bedürfen ganztäglicher Betreuung. Die wenigsten Angehörigen können es sich jedoch finanziell und zeitlich leisten sich um Ihre Pflegebedürftigen zu kümmern. Von psychischen und sozialen Anforderungen mal ganz abgesehen.

Wie das Beispiel zeigt ist eine private Pflegevorsorge zwar theoretisch wichtig, in der Praxis aber bisher wenig verbreitet. Dabei schützt eine private Vorsorge vor den finanziellen Rückschlägen und einer Überforderung der Verwandtschaft.

„Bei der Auswahl der benötigten Absicherung gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Wichtig ist vor allem die individuelle Analyse und Beratung, um den genauen Bedarf zu analysieren“, so Andreas Lipinski, Regional Manager bei der tecis FDL AG, dem ein Experten-Team rund um das Thema private Pflegevorsorge untersteht.


1 Bundesministerium für Gesundheit, Mai 2010
² Bundesministerium für Gesundheit, Februar 2009
³ http://www.wip-pkv.de/uploads/tx_nppresscenter/Zukunft_Pflegeversicherung.pdf