Der DAX: Zwischen lokaler Wirtschaftslage und globaler Performance
So manche Marktbeobachter:in reibt sich in diesen Wochen verwundert die Augen angesichts der Rekordjagd, die der deutsche Leitindex DAX hinlegt und die so gar nicht zu den tristen Konjunkturmeldungen passen will. Während beispielsweise das ifo Institut für dieses Jahr mit einem BIP-Wachstum von gerade mal 0,2 Prozent rechnet, stieg der DAX zwischen Neujahr und Ende März um 9 Prozent.
Die globalisierte Geschäftswelt der DAX-Unternehmen
Die Diskrepanz rührt vor allem daher, dass die großen Aktiengesellschaften ihr Geschäft mittlerweile zu rund 80 Prozent im Ausland machen, insbesondere in den USA und in China. Diese Unabhängigkeit von der deutschen Konjunktur zeigt auch der Softwareriese SAP, der den DAX stark prägt – umso mehr, nachdem die Kappungsgrenze für den Index auf 15 Prozent angehoben wurde.
Expertenblick: Der DAX als Wirtschaftsbarometer?
Nach Meinung von Börsenexperten wie dem Vermögensverwalter Bert Flossbach ist der deutsche Leitindex daher „ein schlechter Indikator für die wirtschaftliche Gesamtsituation in Deutschland“. Prof. Andreas Hackethal von der Goethe-Universität Frankfurt sieht auf den globalen Märkten „diverse Wachstumsimpulse, die die Kurse auch hier beeinflussen können“.
Die Bedeutung der Diversifikation für Anleger
Es ist interessant zu beobachten, wie global agierende Unternehmen innerhalb des DAX sich diversifizieren und damit weniger anfällig für lokale Wirtschaftsschwankungen werden. Dies könnte ein Signal für Anleger:innen sein, die Portfolio-Diversifikation nicht nur auf Branchen oder Assets, sondern auch geografisch zu betrachten.
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