Frauen verdienen nicht nur für die gleiche Arbeit weniger als Männer („Gender Pay Gap“), sondern vermehren ihr Erspartes auch weniger renditeträchtig („Gender Investment Gap“). So legt beispielsweise etwa jeder dritte Mann Geld an den Kapitalmärkten an, bei den Frauen sind es nur 18 Prozent.

Die aktuellsten Daten zeigen, dass der Gender Pay Gap in Deutschland unverändert bei etwa 18 Prozent liegt. Dies bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 18 Prozent weniger pro Stunde verdienen als Männer. Dieser Wert hat sich in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert und liegt weiterhin deutlich über dem EU-Durchschnitt von 13 Prozent​​. Der „gender overall earnings gap“, der auch Unterschiede in den Arbeitsstunden und der Arbeitsmarktbeteiligung berücksichtigt, liegt sogar bei 39 Prozent​​. Der bereinigte Gender Pay Gap, der Unterschiede in den Branchen, Berufen und Arbeitszeiten berücksichtigt, wurde zuletzt auf 7 Prozent beziffert​​.

Eine aktuelle Studie namens „Finanzielle Sozialisierung und der Gender Investment Gap“ beleuchtet mögliche Ursachen für diesen Unterschied, der nicht zuletzt die Rentenlücke verschärft.

Eine zentrale Rolle dürfte die Familie spielen: Mit Söhnen wird offenbar häufiger über Finanzangelegenheiten gesprochen als mit Töchtern.

„Es könnte entweder der Fall sein, dass Finanzen als ein traditionell männliches Thema mit Töchtern tatsächlich weniger diskutiert werden als mit Söhnen. Oder es könnte sein, dass Töchter weniger an dem Thema interessiert sind und daher die Eltern sie seltener in Diskussionen darüber einbeziehen“, so die Autorinnen von der Universität Mannheim. Überdies fehle es an weiblichen Vorbildern für erfolgreiches Investieren. Die Forscherinnen fordern, Finanzbildung in den Schullehrplänen zu verankern, damit die Geschlechter gleichermaßen erreicht werden.

Studie belegt: „Gender Investment Gap“ beginnt bereits in der Kindheit | V3IME