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Pessimisten sorgen weniger fürs Alter vor
Altersvorsorge-Pessimismus: Ein unterschätztes Risiko
Altersvorsorge-Pessimismus beeinflusst das Sparverhalten vieler Menschen. Nach dem Renteneintritt sind in der Regel noch viele Jahre zu erwarten. Doch viele Menschen unterschätzen ihre statistische Lebenserwartung und halten deshalb die Altersvorsorge für weniger wichtig. Eine Umfrage des europäischen Versicherer-Dachverbands Insurance Europe unter 15.700 Personen in 15 Ländern zeigt: Wer sich selbst für nicht besonders langlebig hält, spart auch weniger fürs Alter.
Der Zusammenhang: Wer pessimistisch denkt, spart weniger
Die Studie belegt, dass Personen mit einer zu niedrigen Lebenserwartung im Schnitt 0,68 Vorsorgeprodukte abgeschlossen haben. Wer sich hingegen älter schätzt, verfügt im Durchschnitt über 0,79 Vorsorgeprodukte. In Deutschland ist der Unterschied besonders ausgeprägt: Hier liegt die Quote bei 0,95 zu 1,14. Noch deutlicher wird die Kluft, wenn es um die grundsätzliche Altersvorsorge geht: Während 67 Prozent der Pessimisten vorsorgen, tun dies bei den Optimisten 77 Prozent.
„Ich werde eh nicht alt“ – ein trügerischer Trugschluss
„Wer denkt, nicht sehr alt zu werden, spart sich das Sparen möglicherweise gleich ganz“, bringt Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Versicherer-Gesamtverbands GDV, das Problem auf den Punkt. Statt einer aktiven Vorsorge setzen viele Menschen auf die gesetzliche Rente oder hoffen auf finanzielle Unterstützung durch Familie. Ein riskantes Vorgehen, denn die staatliche Absicherung reicht oft nicht, um den gewohnten Lebensstandard zu halten.
Mehr Möglichkeiten als gedacht
Dabei gibt es Alternativen: Neben klassischen Rentenversicherungen stehen betriebliche Altersvorsorge , private Rentenversicherungen oder Kapitalanlagen zur Wahl. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Inflation können langfristige Investitionen helfen, die eigene finanzielle Zukunft abzusichern.
Die Zahlen sprechen für sich
Ein Blick auf die Statistik: In Deutschland beträgt die verbleibende Lebenserwartung laut Destatis für eine 60-jährige Frau durchschnittlich 25 Jahre. Gleichaltrige Männer können mit weiteren 21,3 Lebensjahren rechnen. Diese Zahlen sollten ein Weckruf sein, sich frühzeitig mit der eigenen Altersvorsorge zu befassen.
Besser früh als zu spät
Finanzexpert*innen empfehlen, sich rechtzeitig mit den verschiedenen Möglichkeiten der Vorsorge auseinanderzusetzen und eine individuelle Strategie zu entwickeln. Fachliche Beratung kann dabei helfen, passende Produkte und Investitionen zu identifizieren.
Vorsorge als Freiheit
Wer langfristig plant und bewusst handelt, kann im Alter entspannter leben und sich auf eine finanziell abgesicherte Zukunft freuen. Die Altersvorsorge sollte nicht dem Zufall überlassen werden – denn wer lange lebt, sollte auch lange gut leben können.