Bedeutung von ESG-Ratings
Angesichts der Vielfalt an Definitionen zur Nachhaltigkeit bieten ESG-Ratings (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) eine dringend benötigte Orientierung.
Dass sich die Ergebnisse für ein und dasselbe Unternehmen von Anbieterin zu Anbieterin stark unterscheiden können, tut der Nachfrage keinen Abbruch. Vermögensverwalter*innen können es sich kaum leisten, auf ein unabhängiges, externes Testat zu verzichten. Andernfalls stehen Werbeaussagen mit ESG-Bezug nämlich schnell unter Greenwashing-Verdacht.
ESG-Ratings
Definition: ESG-Ratings bewerten Unternehmen hinsichtlich ihrer Leistungen und Risiken in den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).
Zweck: Bieten Orientierung und Transparenz in Bezug auf die Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung von Unternehmen.
Marktmacht der Ratinghäuser
Die wenigen Ratinghäuser haben deshalb gute Konjunktur. Eine Umfrage der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unter 30 deutschen Kapitalverwaltungsgesellschaften legt nun nahe, dass sie ihre Marktmacht in überzogene Preise für ihre Leistungen ummünzen. Weniger als jede Fünfte der befragten Vermögensverwalter*innen hält die Kosten für die Ratings für angemessen. In der Kritik steht auch die Marktstruktur, die auf ein Anbieter-Oligopol hinauslaufe. Zudem bemängeln die Vermögensmanagerinnen hohe Mindestgebühren, die kleinere Marktteilnehmer*innen überproportional belasten würden.
Am Ende zahlen so oder so die Anleger*innen.