Die Versicherungswirtschaft in Deutschland zeigt sich erfreut über zentrale Vorhaben der
neuen Bundesregierung. Im Koalitionsvertrag festgeschriebene Maßnahmen zur Stärkung der
Altersvorsorge und zum Schutz vor Elementarschäden stoßen auf breite Zustimmung.

Altersvorsorge: Neue Wege und mehr Sicherheit

Besonders hervorgehoben wird die geplante Reform oder gar Abschaffung der Riester-Rente,
ein seit Langem diskutiertes Thema, das nun endlich angegangen werden soll. Ein innovativer
Ansatz ist die Einführung der „Frühstart-Rente“ ab 2026: Schulpflichtige Kinder sollen monatlich
zehn Euro vom Staat in ein Vorsorgedepot erhalten.

Auch die zweite Säule der Altersvorsorge, die betriebliche Altersversorgung (bAV), soll einen
kräftigen Schub bekommen, insbesondere um Arbeitnehmer*innen im Niedriglohnbereich
besser abzusichern. Eine weitere wichtige Neuerung betrifft Selbstständige: Sie werden
zukünftig Pflichtmitglieder in der gesetzlichen Rentenversicherung, es sei denn, sie können
eine gleichwertige private Absicherung nachweisen.

Obligatorischer Elementarschutz für Wohngebäude

Ein weiterer Punkt, der bei den Versicherern auf große Resonanz stößt, ist die Absicht, den
Schutz vor Elementarschäden zu einem zwingenden Bestandteil jeder
Wohngebäudeversicherung zu machen. Dies wurde einen wichtigen Schritt zur besseren
Absicherung gegen die Folgen von Naturkatastrophen darstellen.

Digitalisierung und Bürokratieabbau: Chancen für die Branche

Neben diesen spezifischen Themen sehen die Versicherer auch in allgemeineren Zielen der
Koalition, wie der Digitalisierung, dem Bürokratieabbau und der Investitionsförderung,
positive Signale. Diese Vorhaben könnten die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der
Branche stärken.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mahnt jedoch zur Eile: „Es
kommt nun darauf an, dass drängende Themen zügig angegangen und dabei im Sinne von
Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand umgesetzt werden“, betont der Verband. „Entscheidend
wird sein, wie die Vorhaben konkretisiert werden.“