Die Deutschen haben immer weniger Vertrauen in die Banken: Bonuszahlungen und schlechte Beratung der Kreditinstitute werden besonders kritisiert. Das zeigt eine Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

Frankfurt – Die Krisen an den Finanzmärkten hinterlassen bei den deutschen Sparern deutliche Spuren. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Ernst & Young hat derzeit mehr als jeder zweite deutsche Bankkunde weniger Vertrauen in die Branche als vor einem Jahr.

Als wichtigste Gründe für den Vertrauensverlust nennen die Bankkunden ihre Unzufriedenheit mit Art und Umfang der Bonuszahlungen an Vorstände (56 Prozent) und die gesamtwirtschaftliche Lage (55 Prozent).
Bei fast der Hälfte der unzufriedenen Kunden (42 Prozent) war zudem eine schlechte Beratungsqualität der Anlass für den Vertrauensverlust. Jeder fünfte Befragte gab an, nur noch wenig Vertrauen in die Sicherheit von Bankeinlagen zu haben.

Sorge bereitet den Bankkunden vor allem die labile gesamtwirtschaftliche Lage: Sie fürchten, dass die europäische Schuldenkrise auch auf die deutsche Wirtschaft und den deutschen Banken-Sektor durchschlagen könne, heißt es in der Studie.

Die Umfragewerte bei den europäischen Nachbarn fallen noch deutlich negativer aus: So haben etwa 80 Prozent der Griechen und 76 Prozent der Spanier ihr Vertrauen in den Bankensektor verloren.

Quelle: SPON