Die Targo-Bank lockt mit supergünstigen Krediten, die Commerzbank mit einem kostenlosen Girokonto und ein Postbank-Goldsparbuch soll bis zu 5,25 Prozent Zins bringen. Leider zu schön um wahr zu sein – was dahintersteckt.

Ein Gang durch die Stadt, vorbei an ein paar Banken, und man könnte glauben, es regnet Goldtaler vom Himmel. Günstige Kredite und hochverzinste Sparangebote locken: Beim Postbank Gold-Sparen etwa soll es bis zu 5,25 Prozent Zins geben. Schön wär’s. Denn eins haben all diese Angebote gemeinsam: Ein Sternchen mit Fußnote. Und diese Sternchen holen Träumer schnell wieder auf die Erde zurück.

Nehmen wir das Postbank Gold-Sparen, neu im Programm: Es lockt mit Zinsen bis zu 1,25 Prozent, dazu gibt’s einen Goldbonus von vier Prozent, macht insgesamt 5,25 Prozent im Jahr. Gerne würde ich da einmal 10.000 Euro anlegen. Erste Enttäuschung: bei 10.000 Euro bekomme ich nur 0,8 Prozent sicheren Zins. Um 1,25 Prozent zu erreichen, müsste ich über 50.000 Euro anlegen.

Aber gut, es kommt ja noch ein Goldbonus dazu. Monat für Monat können das bis zu vier Prozent Jahreszins zusätzlich sein. Steigt der Goldpreis binnen Monatsfrist um acht Prozent oder mehr, schreibt mir die Postbank für diesen Monat die Hälfte des Anstiegs als Goldbonus gut. Vier Prozent sind das Maximum. Im nächsten Monat kommt eine neue Runde. Sollte dann der Goldpreis nur um 2,8 Prozent steigen, bekomme ich für diesen Monat 1,4 Prozent Jahreszins dazu.
Sollte der Goldpreis fallen, ist der Monat eine Nullrunde, es wird nichts abgezogen und bleibt bei den 0,8 Prozent Jahreszins. Um für das komplette Jahr vier Prozent Jahreszins zu erreichen, müsste Gold aber – in Dollar gerechnet – Monat für Monat um mindestens acht Prozent zulegen. Sprich der Goldpreis müsste in einem Jahr um über 130 Prozent steigen. Ist das realistisch?

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