„Sternburg ist tot.” Mit dieser provokanten Aussage begründet Maxim Wermke, Vorstand der ehrenamtlichen Berliner J-MeinGut AG, die Notwendigkeit des Crowdfundings ihres günstigen Community-Bieres ”Unser Sterni” und fügt hinzu: „Unser “JESÖFF – Das Bier mit dem Roten Stern” ist ein günstiges, qualitatives, leckeres ‚Export‘ Bier und wurde in Verkostungen entweder mit vergleichbaren Produkten verwechselt oder direkt bevorzugt.”

Die als Punk-Bier bekannte Marke “Sternburg” wurde in 2006 samt Brauerei von der Radeberger Gruppe aufgekauft und ist somit letztlich im Eigentum der Dr. August Oetker KG. Auch wenn der Aufkauf schon eine Weile her ist, scheint die Information immer wieder Konsumenten zu überraschen. “Sternburg Export”, auch “Sterni” genannt, hat eine Fangemeinschaft die sich teilweise sehr leidenschaftlich mit der Marke präsentiert. Mit Werbeslogans wie „Ich würde es trinken, wenn es teurer wäre.” nimmt die Marke Dekadenz auf’s Korn – was sehr gut ankommt. Doch passt das Image zum Eigentümerwechsel? Definitiv nicht, meint Herr Wermke.
“Es ist nicht egal wem eine Marke oder ein Unternehmen gehört! Viele Konsumenten glauben sie unterstützen eine alternative Marke, doch dem ist nicht so. Letztlich unterstützt man beim Konsum eben nicht nur das Produkt, sondern auch das entsprechende Unternehmen und dessen Eigentümer. Wenn letztere sogar gegen die eigenen Ideale stehen ergibt sich ein Dilemma, zumindest wenn der Kauf auch idealisiert wird und man sich mit der Marke identifiziert.”

Obwohl das Berliner Unternehmen als Aktiengesellschaft firmiert, ist es sehr klein, nicht börsennotiert und natürliche Personen können sich genau eine Aktie kaufen – jedoch nicht ohne Zustimmung verkaufen. Das Unternehmen will damit transparent und beeinflussbar sein, über Eigentumsstrukturen aufklären und als Demokratie-Experiment fungieren. Für ihr Bierprojekt arbeiten sie mit einem der größten Späti-Lieferanten Berlins und der Vereinsbrauerei Greizen zusammen. Herr Wermke, der das Projekt neben seiner Selbstständigkeit und einem Studium in Wirtschaft und Politik, als Form von politischem Aktivismus leitet, führt aus:
“Dieses mal machen wir die Logistik nicht selbst. Uns gehört nur die Marke. Für Produktion und Logistik haben wir uns kompetente Partner ausgesucht. Dadurch können wir die sehr günstigen Preise erzielen und für den Konsumenten die Kaufentscheidung auf Image und Inhaber reduzieren. Sozial muss nicht teurer sein. Und trotzdem gehen bei uns 50c pro Kiste an transformative, zukunftsweisende Projekte. Die Umsätze die damit generiert werden können liegen zwischen 3.000 und 35.000 Kästen monatlich, sodass es sehr realistisch ist, das wir ab 2021 über 30.000€ jährlich von Großkonzernen zu tollen Projekten umlenken können.
Die Frage ist jetzt nur, ob wir Fans von vergleichbaren Bieren begeistern können, auf Grund der Inhaberstruktur ihre Bier-Marke zu wechseln.”

Ich wünsche viel Erfolg und ermuntere zur Unterstützung.

Das Crowdfunding findet ihr auf https://www.startnext.com/unser-sterni
und läuft noch bis ende September.

Prost!