Warum der Schufa-Score zählt
Wer einen Kredit, etwa für eine Immobilienfinanzierung, beantragt, muss eine gute Bonität vorweisen können. Die Schufa, Deutschlands führende Auskunftei, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Banken, Mobilfunkanbieter und Energieversorger holen routinemäßig den Schufa-Score ein, bevor sie einen Vertrag abschließen. Wie dieser genau berechnet wird, bleibt jedoch ein wohlgehütetes Geheimnis. Klar ist: Negativeinträge, etwa durch unbezahlte Rechnungen, können den Score erheblich verschlechtern und damit finanzielle Nachteile nach sich ziehen.
Ein schlechter Schufa-Score kann bedeuten, dass Kredite abgelehnt, Mietanfragen zurückgewiesen oder Mobilfunkverträge verweigert werden. Daher ist es für Verbraucher*innen essenziell, ihre Bonität aktiv im Blick zu behalten und frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um finanzielle Schwierigkeiten zu vermeiden.
Die neue Regelung: Kürzere Speicherfristen
Seit Anfang 2025 gilt eine wesentliche Neuerung: Ein einmaliger Zahlungsverzug wird nicht mehr 36 Monate, sondern nur noch 18 Monate gespeichert. Dies gilt jedoch nur unter der Voraussetzung, dass der offene Betrag innerhalb von 100 Tagen nach der ersten Mahnung beglichen wird und in den folgenden 18 Monaten keine weiteren Negativmeldungen hinzukommen.
Diese Reform hat das Potenzial, die finanzielle Belastung vieler Menschen deutlich zu verringern. Besonders für diejenigen, die durch unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheit oder Arbeitslosigkeit in Zahlungsverzug geraten, bietet sie eine zweite Chance. Sie müssen nicht länger befürchten, über Jahre hinweg unter den Konsequenzen eines einmaligen Fehltritts zu leiden.
Vorteile für Verbraucher*innen und Unternehmen
„Die Neuregelung der Speicherfristen bietet Vorteile für alle Seiten“, erläutert Tanja Birkholz, Vorstandsvorsitzende der Schufa. „Verbraucher*innen, die schnell auf ihre versäumten Zahlungen reagieren, erhalten die Chance, ihre Bonität rascher zu verbessern. Gleichzeitig profitieren Unternehmen, weil sie schneller an ihr Geld kommen.“
Die kürzeren Speicherfristen stärken nicht nur die Verbraucherrechte, sondern fördern auch die Zahlungsmoral. Schuldner*innen werden motiviert, offene Beträge zügig zu begleichen, um ihren Score zu schützen. Unternehmen wiederum können schneller und effizienter planen, da Zahlungsverzüge weniger langfristige Auswirkungen haben.
Was die Reform für den Alltag bedeutet
Ob bei der Suche nach einer Wohnung, dem Abschluss eines Handyvertrags oder der Planung größerer Anschaffungen – die Bonität ist häufig entscheidend. Die verkürzten Speicherfristen machen es für viele Menschen einfacher, Zugang zu Krediten und Verträgen zu erhalten.
Dennoch bleibt es wichtig, Zahlungsverpflichtungen pünktlich nachzukommen, um Negativeinträge zu vermeiden. Die Reform entbindet Verbraucher*innen nicht von ihrer Verantwortung, sondern belohnt jene, die schnell und verantwortungsvoll handeln.
Ein kleiner Schritt in Richtung Menschlichkeit
Für viele Verbraucher*innen bedeutet diese Reform nicht nur finanzielle Erleichterung, sondern auch psychologische Entlastung. Die Aussicht, schneller wieder eine gute Bonität zu erreichen, nimmt Druck und gibt Hoffnung auf einen Neustart.
Es bleibt zu hoffen, dass weitere Schritte in diese Richtung folgen.