Laut Klimaforschenden wird Deutschland künftig zunehmend von extremen Wetterereignissen betroffen sein. Diese Entwicklung erhöht das Risiko von Sturzfluten, das nach Ansicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) aktuell noch nicht ausreichend in der Prämienkalkulation für die Elementarschadenversicherung berücksichtigt wird. Daher werden derzeit für etwa ein Drittel der Adressen in Deutschland, hauptsächlich in Mittel- und Hochgebirgsregionen, spezielle Sturzflut-Risikomodelle entwickelt. Diese Modelle sollen ab 2025 in das Geoinformationssystem ZÜRS Geo integriert werden, das bereits für rund 22 Millionen Adressen das Risiko für Überschwemmungen, Starkregen und Rückstau erfasst und von Versicherungen standardmäßig zur Prämienberechnung herangezogen wird.
„Insbesondere die Juli-Flut 2021 hat gezeigt, dass die bisherigen Hochwassersimulationen Sturzfluten nicht genau genug abbilden. In engen Gebirgstälern, in denen viel Wasser von den Berghängen stürzt, können die Flusspegel deutlich höher anschwellen als bei der gleichen Regenmenge im offenen Gelände“, erklärt Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, die Notwendigkeit der Ergänzung des ZÜRS-Systems. Eine intensivierte Prävention sei entscheidend, inklusive Baustopps in gefährdeten Gebieten.
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